Call for Papers: Nachwuchstagung
Kosmopolitisierung, Anerkennung, Solidarisierung?
Potentiale transkultureller Öffentlichkeiten in Medienkulturen
Eberhard Karls Universität Tübingen, 25. und 26. Juni 2015
In den Geistes- und Sozialwissenschaften wird die Entstehung transkultureller Öffentlichkeiten seit den 1990er Jahren insbesondere hinsichtlich einer potentiellen Kosmopolitisierung von Gesellschaften zunehmend diskutiert. Vor diesem Hintergrund möchte die Tagung sich insbesondere mit Ansätzen aus dem Bereich der neuen/kritischen Kosmopolitismusforschung auseinandersetzen und nach Möglichkeiten und Grenzen von Anerkennung und Solidarisierungen im Rahmen transkultureller Kommunikation fragen.
Die Herausbildung transkultureller Öffentlichkeiten in Medienkulturen soll dabei einen gemeinsamen Referenzpunkt bilden. Einzelne Projekte der Nachwuchsforscher_innengruppe, welche die Tagung ausrichtet, beschäftigen sich mit aktuellen medialen Diskursen um Deutungen der deutschen Kolonialgeschichte und Anerkennung der Erinnerung und Forderungen der Opfer oder um Deutungen aktueller Auseinandersetzungen mit Frauenrechten im Zuge der Proteste in Ägypten und Tunesien und Solidarisierungen in deutschen Printmedien.
Das Veranstaltungsformat verbindet Tagung und Workshop: im Mittelpunkt steht die Vorstellung konkreter Projekte von Promovierenden. Pro Beitrag sind max.15 Minuten für die Vorstellung und 45 Minuten für die anschließende Diskussion im Panel sowie Feedback durch ausgewählte Respondents vorgesehen.
Als Respondents haben wir bereits gewonnen: Prof. Dr. Elke Grittmann (Leuphana Universität Lüneburg); Prof. Dr. Margreth Lünenborg (Freie Universität Berlin); Prof. Dr. Susanne Marschall (Universität Tübingen); PD Dr. Stefan Meier (Universität Tübingen); Prof. Dr. Tanja Thomas (Universität Tübingen); Ass. Prof. Dr. Martina Thiele (Universität Salzburg), Prof. Dr. Elisabeth Tuider (Universität Kassel, angefragt).
Die Tagung wird eröffnet mit einer öffentlichen Vorlesung von Prof. Dr. Magdalena Nowicka
(Humboldt Universität zu Berlin) zum Thema ‚Cosmopolitanism and Convivality’. Für die Keynote am Donnerstag-Abend konnten wir Prof. Dr. Radha Hegde (New York University) gewinnen.
Die Tagung zielt auf die Vorstellung von Promotionsprojekten, den Austausch und die Vernetzung von Promovierenden untereinander und mit erfahrenen Wissenschaftler_innen. Wir freuen uns auf Abstracts von Promovierenden aus den Bereichen Kulturwissenschaften, Medien- und Kommunikationswissenschaften sowie Politik- und Sozialwissenschaften, die in ihren Forschungsprojekten transkulturelle Kommunikation verbinden mit Fragen von sozialer (Un)Gerechtigkeit, Anerkennung und Solidarisierung. Insbesondere suchen wir Kontakt zu Promovierenden, die ihre Arbeit in den Cultural (Media) Studies, Postcolonial Studies oder Gender Studies verorten und sich wahlweise
- mit theoretischen Ansätzen von Kosmopolitisierung und/oder Kosmopolitismus auseinandersetzen,
- Konzepte von Transkulturalität, Anerkennung oder Solidarisierung zu einem zentralen Bezugspunkt ihrer Arbeiten machen,
- (De)Legitimationen sozialer Ungerechtigkeit und Ungleichheit aus einer transkulturellen Perspektive diskutieren,
- die Konstituierung transkultureller Öffentlichkeiten untersuchen.
Extended Abstracts im Umfang von max. 6000 Zeichen (inkl. Leerzeichen) können bis zum 20.03.2015 an die Emailadresse nfg-medienkultur@listserv.uni-tuebingen.de gesendet werden. Das Abstract sollte eine kompakte Darstellung des Projekts einschließlich Informationen zu Forschungsfragen, theoretischen Bezügen und ggf. Material enthalten sowie vier Keywords zum Projekt. Eine Rückmeldung ist bis spätestens 30.04.2015 vorgesehen.
Fragen sind an die Organisatorinnen Lina Brink und Kaya de Wolff zu richten. Die Tagung findet im Rahmen der von der Hans-Böckler-Stiftung geförderten Nachwuchsforscher_innengruppe “Transkulturelle Öffentlichkeit und Solidarisierung in gegenwärtigen Medienkulturen” unter der Leitung von Prof. Dr. Tanja Thomas (Lehrstuhl für Medienwissenschaft mit dem Schwerpunkt Transformationen der Medienkultur) am Institut für Medienwissenschaft der Universität Tübingen statt.